Besser spät als nie…

Es ist Juni wir sind bereits mitten in der europäischen Triathlonsaison und wahrscheinlich reichlich spät für einen ersten Blogbeitrag – Entschuldigung dafür. Aber die Kombination als Sportler, Trainer und Familienvater lässt gerade nicht sehr viel freie Zeit zu. Nichtsdestotrotz möchte ich meinen bisherigen Saisonverlauf hier zusammenfassen.

Da mein letzter Beitrag auf Cozumel endete fange ich auch hier damit an. Nach dem IRONMAN in Mexiko war ich hochmotiviert und wollte eigentlich noch beim 70.3 Bahrain starten. Durch eine 10tägige Erkältung musste ich diesen Plan leider über Board werfen und begab mich stattdessen in die Saisonpause. Im Anschluss an unsere Team-Weihnachtsfeier im Hotel Mohrenwirt Mitte Dezember startete ich langsam in die Vorbereitung auf die neue Saison.

Das Jahr startete mit einem Sieg beim Rostocker Neujahrslauf über 20 km . Das erste Trainingslager plante ich direkt Mitte Januar. Kurz vor meinem Abflug von Berlin stattete ich dem Headquarter von „KYZR Wheels“ einen Besuch ab und konnte Sie als neuen Laufrad-Ausrüster für mich gewinnen. Mit dieser guten Neuigkeit im Gepäck ging es anschließend an die portugiesische Algarve – nach allem, was ich bis jetzt gesehen habe, nach wie vor meine Lieblingsdestination für ein Wintertrainingslager! Drei produktive Trainingswochen vergingen bei nahezu perfektem Wetter wie im Flug. Um den „Swim-Bike-Run-Rhythmus“ etwas aufzulockern absolvierte ich kurz darauf ein einwöchiges Trainingslager im Sportpark Rabenberg in meiner erzgebirgischen Heimat. Mit Unmengen an Schnee und frostigen Temperaturen waren die Bedingungen ideal für tägliches Training auf den Langlaufski. Daneben bietet der Sportpark alle Möglichkeiten für die anderen Disziplinen, so kann man zwei(!) Schwimmhallen, Krafträume, Turnhallen etc. täglich nutzen. Wenig später stieg ich wieder in ein Flugzeug. Mitte Februar ging es mit der Familie für zwei Wochen in den Club La Santa auf Lanzarote. Dort konnte ich mich perfekt auf das Training fokussieren und meinen umfangreichen Plan ohne Einschränkungen durchziehen. Die Vorbereitung lief nahezu perfekt und keinerlei Verletzungen oder Krankheiten schränkten mich im Training ein.

Das Frühjahr verbrachte ich zum großen Teil daheim in Rostock und absolvierte ein paar Vorbereitungswettkämpfe. Beim Haffmarathon in Ueckermünde lief ich die vollen 42,2 km in 2:41 h und eine Woche später beim Rostocker Frühlingslauf 10 km in 33 min. Beide Rennen konnte ich souverän gewinnen, die Laufform war auf gutem Weg. Ende April stand das, fast schon traditionelle, Triopening im Mohrenwirt auf dem Programm. Auch wenn wir wettertechnisch etwas strapaziert wurden, war es sicher für alle Teilnehmer wieder eine tolle Woche. Einen Tag nach unserer Rückreise fuhr ich spontan am frühen Morgen nach Lubmin und startete beim Vorpommern Duathlon über 10 km Laufen – 60 km Radfahren – 10 km Laufen. Die Beine waren zwar noch etwas schwer, trotzdem konnte ich eine solide Leistung abrufen und auch dieses Rennen gewinnen.

Eine Woche vor meinen ersten „richtigen“ Wettkampf – dem IRONMAN 70.3 St. Pölten – gab es beim Teamsprint der 2. Bundesliga in Güterloh noch eine kurze hochintensive Einheit. Und zack, schon stand ich in St. Pölten an der Startlinie und es wurde schließlich ernst. Auch wenn des Rennen, wie jedes Jahr, stark besetzt war, wusste ich um meine Form und zielte auf eine Top5-Platzierung.

Nach einer passablen Schwimmleistung sah ich diese jedoch schon fast hinfort schweben. Denn beim Wechsel griff ich erst den falschen Beutel, musste vom Wechselplatz wieder zurück zum Beutelständer laufen und einen neuen Anlauf nehmen, und beim Radaufstieg verhedderten sich meine eingeklickten Schuhe mit der Kette und brachten diese zu Fall. Das kostete natürlich wertvolle Zeit, dennoch blieb ich ruhig und zog mein Rennen alleine durch. Nach einer ordentlichen Radleistung (2:12 h) auf der anspruchsvollen Strecke, wechselte ich an 9. Position schnell in meine Salming Laufschuhe und lief ebenso schnell los.

 

Leider hatte ich keinen eigenen Support an der Strecke und erfuhr erst eingangs der zweiten Runde, dass ich mich auf dem 7. Platz befand, nach dem ich in Runde eins Nils Fommhold und Jesper Svensson überholen konnte. Ich fühlte mich gut, gab weiter Gas und konnte schließlich noch zwei weitere Athleten überholen, so dass schließlich in die Top5 vorgedrungen war. Die Abstände nach vorn schienen noch recht groß und ich lief die letzten Kilometer solide zu Ende. Im Ziel war ich super glücklich, trotz der Missgeschicke beim ersten Wechsel, einen sehr guten Saisoneinstand und eine Top-Laufzeit (1:12:45 h) abgeliefert zu haben. Etwas ärgerlich war im Nachhinein der geringe Abstand auf Platz 4 – gut 20 s, die am Ende sicher noch drin gewesen wären.

Knapp zwei Wochen später ging es in den Norden zur CHALLENGE Denmark in Herning. Auch hier war das Starterfeld ziemlich hochkarätig, vor allem das Gastgeberland war mit all seinen Topathleten über diese Distanz sehr präsent. Mit dem guten Ergebnis aus St. Pölten im Rücken wollte ich das Podium angreifen, liebäugelte bei einem richtig guten Tag sogar mit dem Sieg. Die nur leicht wellige aber stark windanfällige Radstrecke und die 20m-Windschattenregel spielten mir schließlich voll in die Karten. Die Bedingungen am Renntag waren, gelinde gesagt, nordisch kühl. Starker Sturm und regelmäßige heftige Regenschauer sorgten für zusätzliche Schwierigkeit. Das Schwimmen im Neo war noch angenehm, den Abstand auf Top-Schwimmer Jesper Svensson konnte ich, im Vergleich zu St. Pölten, um ca, 20 s reduzieren. Beim Radfahren musste ich mich dieses mal auf mein Gefühl verlassen, da das SRM gleich zu Beginn den Dienst quittierte. Das klappte ganz gut, auch wenn die Beine nicht die Besten waren. Nach der drittschnellsten Radzeit des Tages (2:05 h) wechselte ich an 8. Position zum Laufen. Entschlossen schlug ich wieder ein hohes Tempo an und sah gleich am ersten Wendepunkt, dass der Abstand auf 1 weniger als 3 Minuten betrug. Nach wenigen Kilometern aber musste ich einsehen, dass sich der „Flow“ beim Laufen, wie noch in St. Pölten, nicht richtig einstellen wollte. Es war ein harter Kampf mit mir selbst und den Bedingungen. Nach der Hälfte der Laufstrecke etwa hatte ich zwei Plätze gut gemacht und lag auf 6, immerhin schon mal im Preisgeldbereich.

Konstant kam auch auch Platz 5 näher und ich konnte diesen schließlich 2,5 km vor Ziel übernehmen und absichern. Platz 4 war dieses mal weiter weg, der Abstand auf den Sieger betrug aber gerade mal gut 3 Minuten. Insgesamt war es ein sehr enges Ergebnis, was die Qualität des Starterfeldes widerspiegelt.

Natürlich bin ich mit dem Resultat nicht 100prozentig zufrieden. Ich habe nicht den besten Tag erwischt, mich aber trotzdem durchgekämpft und damit wieder eine Top5-Platzierung eingefahren. Das bedeutet zudem die Qualifikation für die CHALLENGE Championship in Samorin für nächstes Jahr.

Kommendes Wochenende geht es direkt wieder nach Dänemark, zur IRONMAN 70.3 Europameisterschaft in Elsinore, wo ich natürlich auch ein Wörtchen um die vorderen Platzierungen mitreden will. Nur eine Woche später werde ich bei einem meiner Lieblingsrennen, dem EBERL Chiemsee Triathlon, einen erneuten Angriff auf das Podium vornehmen. Anschließend startet die Vorbereitung auf den IRONMAN Hamburg am 28. Juli. Nach einigen Überlegungen, ob ich beim IRONMAN Austria in Klagenfurt oder in Hamburg starte, habe ich mich schließlich wieder für Hamburg entschieden. Terminlich passt dieser besser, die Strecke liegt mir und mit gerade einmal zwei Stunden Anreise ist ja fast ein „Heimrennen“.

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