Der Eberl Chiemsee Triathlon ist wirklich ein, in Deutschland, einzigartiges Rennen. Es ist professionell aber dennoch herzlich und familiär organisiert und alle Athleten bekommen ein tolles Wettkampfwochenende geboten. Man spürt, wie die Gemeinde Chieming sowie die gesamte Region hinter dem Wettkampf stehen. Trotz des diesmal schlechten Wetters am Sonntag, waren wieder viele Zuschauer an der Strecke. Zudem sorgt ein gut gefüllter Preisgeldtopf immer wieder für ein hochkarätiges Profifeld.
Leider wurde ich Anfang letzter Woche krank und hatte meinen erneuten Chiemsee-Start schon für abgehakt gesehen, da es mir wirklich richtig mies ging. Dank ein paar Tagen konsequenter Ruhe, viel Schlaf, Orthoflor immun und Ingwer wurde ich, zum Glück, wieder rechtzeitig fit.
Bis Sonntag hatte ich ein eher zwiespältiges Verhältnis zum Chiemsee Triathlon, da mir hier noch nie ein wirklich gutes Rennen gelungen war. Das hat sich jetzt geändert. Über die Distanz von 2 km Schwimmen, 82 km Radfahren und 20 km Laufen konnte ich nach 3:46 h hinter dem frisch gebackenen Europameister Michael Raelert, dem zweifachen Chiemsee Triathlon Champion Thomas Steger aus Österreich sowie Team Mohrenwirt Profi Markus Fachbach den 4. Platz erkämpfen. Meine Bestzeit auf der anspruchsvollen Strecke, die seit der ersten Austragung 2012 gleich ist, habe ich dabei, trotz der schwierigen Wetterbedingungen, um 9 min verbessert.
Stichwort Wetter: Nach zwei Hitzeschlachten bei den letzten beiden Rennen wurde es dieses mal wieder, nicht nur im Wasser, nass. Pünktlich zum Start um 9 Uhr zog ein Sturm auf, der dem Chiemsee seinen Spitznamen “Bayrisches Meer” alle Ehre machen ließ. Denn Wellen gab es beim Schwimmen dann wie auf hoher See. Ich kam mit den Bedingungen aber gut zurecht und stieg nach etwas mehr als 26 min mit der ersten Gruppe aus dem Wasser. Nur Michael Raelert war ca. 1:20 min vorraus.
Am Rad machte Thomas Steger direkt richtig Druck und setzte sich etwas ab. Ich führte dann den Rest der Gruppe an und fuhr mein Tempo, was allerdings nur Markus Fachbach folgen konnte. Nach ca. 20 km fuhr Markus an mir vorbei, sagte “lass uns mal versuchen wieder zu Thomas vor zu fahren…” und gab Gas. Da ich an diesem Tag nicht die besten Radbeine hatte, konnte ich ihm im fairen Abstand nicht folgen und entschied mich, mein eigenes Tempo weiterzufahren. Im strömenden Regen war ich für den Rest des Radparts auf mich allein gestellt und hat ziemlich mit mir selbst und den Bedingungen zu kämpfen. Trotz allem konnte ich, mit einem knappen 40er Schnitt, eine ordentliche Radleistung abliefern und ging an 4. Stelle mit ca. 2:30 min Rückstand auf das Podium zum Laufen.
Die 20 km Laufstrecke am Chiemsee verteilt sich auf 4 Runden und hat einige knackige Anstiege zu bieten. Es lief wieder richtig gut, ich konnte Runde für Runde Zeit nach vorn gut machen und meinen Vorsprung auf den österreichischen Olympiastarter Andreas Giglmayer an Platz 5 vergrößern. Mit 1:12 h legte ich die drittschnellste Laufzeit des Tages hin und hatte im Ziel nur 53 sec Rückstand auf das Podium.
Auch wenn es am Ende knapp nicht für das Treppchen gereicht hat, bin ich zufrieden mit meiner Leistung und meinem, mit Abstand, bisher besten Rennen am Chiemsee. Mein gesamter bisheriger Saisonverlauf zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und Stück für Stück besser werde. Vor allem bin ich froh, dass sich die viele Arbeit im Schwimmen auszahlt und ich immer auf einen guten Lauf am Ende vertrauen kann. Nach ein paar entspannten Tagen werde ich jetzt die finale umfangreiche Vorbereitung für den IRONMAN Hamburg am 13. August beginnen.
P.S.: Nicht nur ich konnte am Wochenende ein erfolgreiches Rennen absolvieren, auch die von mir trainierten Athleten haben ordentlich abgeliefert. Marc wurde mit neuer persönlicher Bestzeit über die Mitteldistanz gesamt 11. und 2. in der Altersklasse beim O-See-Triathlon in Uelzen, Jonas konnte am Chiemsee über die Kurzdistanz seine Altersklasse gewinnen während Udo im gleichen Rennen AK 2. wurde. (Er fährt nach wie vor mit Laufschuhen auf einem ganz normalen Rennrad ohne jeglichen Aero-Schnickschnack und lässt trotzdem noch 31 Starter der AK 50 hinter sich!!) Zudem platzierte sich Christian bei seiner ersten Mitteldistanz am Werbellinsee mit der 6. Laufzeit direkt in der ersten Hälfte aller Teilnehmer und Olaf konnte am Rothsee über die olympische Distanz mit einer starken Leistung den 95. Gesamtplatz von über 800 Startern erreichen. Herzliche Gratulation an alle! Es macht echt Spaß mit Euch zu arbeiten!

