Ich hatte mir für den IRONMAN 70.3 Kraichgau die Top 5 vorgenommen und bin gestern als 4. glücklich in Bad Schönborn ins Ziel gekommen. Ich denke das passt! 😉
Der Rennverlauf war allerdings doch etwas anders als von mir erwartet. Ich wusste, dass ich meine Schwimmform im Gegensatz zum letzten Jahr deutlich steigern konnte, aber dass ich als Zweiter, mit nur 1:30 min, Rückstand auf Markus Rolli aufs Rad steigen und dabei zahlreiche gute Schwimmer hinter mir lassen würde, hätte ich nicht gedacht.
Die, mit knapp 1000 Höhenmetern, gespickte Radstrecke durch das „Land der tausend Hügel“ begann auf den ersten ca. 15 km noch sehr flach. Ich legte mit einem ordentlichen Tempo los und konnte mich bis Kilometer 10 an Zweiter Stelle behaupten. Dann kam der mehrmalige Weltmeister auf dieser Distanz, Sebastian Kienle, vorbei geflogen. Ein paar Kilometer konnte ich ihn noch auf Sichtweite halten, mit Beginn der ersten Steigungen war er aber bald verschwunden. Knapp hinter mir befand sich die erste größere Gruppe mit, unter anderem, Markus Fachbach, Florian Seifert, Marc Dülsen und dem Niederländer Bas Diederen.
Beim ersten längeren Anstieg attackierte Marc direkt und fuhr davon. Auch Thomas Hellriegel und Bas Diederen setzen sich etwas ab, ich konnte zu diesem Zeitpunkt hier noch nicht ganz folgen, so dass ich die nächsten Kilometer mit dem Rest der Gruppe absolvierte. Etwa bei Kilometer 30 sah ich an einem weiteren längeren Anstieg, dass wir Hellriegel und Diederen wieder näher gekommen waren. Ich erhöhte das Tempo und holte die beiden ein. Aus unserer Gruppe konnte mir niemand weiter folgen.
Ich fühlte mich gut, setze mich an die Spitze unserer kleinen dreiköpfigen Fahrgemeinschaft und hielt diese Position für den größten Teil der restlichen Radstrecke. Unterwegs erfuhr ich von Zuschauern, dass der Abstand zu Platz 3 immer konstant zwischen 1:30 min und 1:45 min lag. Das war natürlich motivierend. Im letzten langen Anstieg konnte ich eine kleine Lücke zu meinen beiden Mitstreitern reißen, diese auf den abschließenden schnellen 10 Kilometern noch etwas ausbauen und wechselte schließlich mit etwa einer Minute Vorsprung auf Bas Diedern als 4. auf die Laufstrecke.
Der Abstand zum drittplatzierten Mark Dülsen lag nach wie vor bei etwa 1:45 min. Ich hatte, schon gewohnt, gute Laufbeine und ging den Halbmarathon noch mit Aussicht auf eine Podiumsplatzierung flott an. Die „Hawaii-artigen“ Bedingungen mit extremer Hitze und einem heißen Wind sowie die anspruchsvolle und unrhythmische Laufstrecke machten allen Athleten zu schaffen.
Ich lief ein gutes Tempo, aber auch Marc zeigte eine starke Leistung und gab sich keine Blöße, so dass wir uns am Wendepunkt immer an der gleichen Stelle begegneten. Mit der drittschnellsten Laufzeit des Tages konnte ich schließlich meinen 4. Platz sicher ins Ziel bringen und den Abstand auf den fünftplatzierten Bas Diederen auf über drei Minuten vergrößern. Gratulation an Marc Dülsen und Markus Rolli zu Platz 3 und 2! Es hat echt Spaß gemacht mit solch sympathischen und fairen Athleten um die Podiumsplätze zu kämpfen. Und natürlich Hut Ab vor Sebastian Kienle für seinen souveränen Sieg. Er stellt zur Zeit zusammen mit ganz wenigen anderen Athleten einfach die absolute Weltspitze in unserem Sport dar.
Auch wenn es noch nicht zum Podium gereicht hat bin ich natürlich super happy über mein bisher bestes IRONMAN 70.3 Rennen und freue mich, dass sich die harte Arbeit endlich auszahlt. In zwei Wochen stehe ich wieder beim Chiemsee Triathlon am Start und werde dort auch um das Podium kämpfen.
P.S.: Danke an Marcel Hilger für die tollen Bilder!!