“Mann mit dem Hammer” ,
Es war nett und lehrreich Sie vergangen Sonntag bei Kilometer 5 auf der Laufstrecke der Challenge Rimini kennengelernt zu haben.
Jedoch möchte ich meinerseits auf eine nähere Partnerschaft und weitere Treffen verzichten.
Ich hoffe auf ihr Verständnis,
Mit freundlichen Grüßen,
Ma Li
Die ganze Geschichte – kurz gefasst damit wir das schnell abhaken können:
Challenge Rimini, das bedeutet 2km Schwimmen im offenen Meer, anspruchsvolle und mit harten Anstiegen gespickte 92km am Rad und exakte 21.1km Laufen auf der Strandpromenade – ein wunderschönes Rennen in herrlicher Umgebung – das dementsprechend ein enorm starkes Starterfeld anlockte.
So auch mich! 😉 Nach einem 12h-Roadtrip im “Race Vito” powered Mercedes-Benz Schloz und Wöllenstein Annaberg bin ich am Freitag Mittag mit Markus Hörmann an Board in Rimini gelandet. Die Reise war ein Genuss!
Vor dem ersten richtigen Rennen nach langer Zeit ein Ziel zu setzen war natürlich schwierig – zumal mir die Radstrecke mit ihren enorm steilen Anstiegen nicht wirklich entgegen kam und eher etwas für die italienischen Ex-Radprofis im Feld war. Dennoch wusste ich um meine solide und gute Vorbereitung bis dahin und nahm einen Top10 Platz ins Auge.
Das Schwimmen im Meer bedeutete für mich auch das erste mal Neo und Freiwasser dieses Jahr. Der aquaman ART bereitet mir da allerdings keine Probleme. Anziehen und wohlfühlen! Trotzdem bin ich das Schwimmen sehr defensiv angegangen, wohl noch aus etwas wenig Vertrauen in mich selbst. So war eine gute Gruppe leider weg und ich auf mich allein gestellt. Im Endeffekt war es trotzdem noch ganz ordentlich.
Nach einen gefühlt ewigen Lauf über den Strand und durch die lange Wechselzone bis zu meinem Rad klappte der erste Wechsel sehr gut. Auf meinem Brothers N1 fand ich dann schnell in meine Wettkampfpace rein und es begann das lustige Spielchen kleine Gruppen einzuholen und wegzufahren. In den steilsten Anstiegen musste ich natürlich regelmäßig an mein Limit gehen, spätestens in den Abfahrten konnte ich durch meine Fahrtechnik entscheidende Lücken reißen.
Nach ca. 20km kam Cigana in einem Anstieg vorbei. In diesem Moment hatte ich keine Chance mitzugehen. So war ich leider auch auf der Radstrecke fast komplett auf mich allein gestellt.
Als 10. kam ich schließlich zum zweiten Wechsel und spürte, dass die Beine trotz der heftigen Radleistung noch recht frisch waren. Ein solider Halbmarathon sollte diese Platzierung eigentlich halten. Doch erstens kommt es anders… und so!
Ich konnte zunächst ein flottes Tempo anschlagen und fühlte mich gut. Nach dem ersten Wendepunkt bei 3,5km merkte ich aber schon dass mir irgendwie der Saft ausging. Nach 5km dann traf ich besagten Mann mit dem Hammer. Totaler Hungerast, in dem Moment wurde mir beinahe schwarz vor Augen. Die schwüle Hitze auf der Promenade tat ihr übriges.
Ich pausierte kurz, zwang mich dann aber zumindest erstmal weiter zu gehen. Mein Körper hätte sich am liebsten flach auf den Boden gelegt, aber für den Kopf war aufgeben diesmal keine Option! Im Gehen-Joggen Wechsel ging es zur nächsten Verpflegungsstation, wo ich so viel Cola wie möglich trank. Nach 11km etwa schien der Zucker angekommen und meine Fortbewegungsfom war wieder als Laufen zu erkennen. So konnte ich immerhin zwischen den Verpflegungsstellen ein 4min/km-Tempo anschlagen und mich nach 1:35h Hölle noch als 22. ins Ziel retten.
Lektion gelernt. Haken dran und Blick nach vorn. Zum Extreme Man Düren am 1. Juni.