Vegas Baby! Nur noch nicht dieses Jahr…

– Meine 3. Mitteldistanz!
– Mein erster 70.3!
– Mein 3. Platz 3 in dieser Saison!
– Platz 31 im Gesamtfeld von 2400 Startern!
– Mein bisher längster Tag: 4:36:20 h!
– Mein Rad-Tacho zeigte am Ende 93 km, für die ich 2:35:34 h benötigte, was einem Schnitt von ca. 35 km/h entspricht!
… mysteriös!!!  😉

So viel zu den nackten Zahlen meiner Leistung bei der IRONMAN70.3-Europameisterschaft vergangenen Sonntag in Wiesbaden. Ich versuche jetzt bewusst das Erlebte, was mit Worten eigentlich gar nicht zu beschreiben ist, sehr kurz zu halten. Der Wettkampf, die lange Vorbereitung, die Zeit in Wiesbaden verging wie im Flug und alles scheint noch etwas unreal…

Anreise am Freitag – Ankunft gegen 15.00 Uhr – Startunterlagen – Expo – endlich Saucony Grid Type A4 in meiner Größe bekommen – Hotel in Raunhein – Pizzeria – Bett – gut geschlafen!

Samstag 7:30 Uhr – kurzer Lauf in neuen Schuhen – fürstliches Frühstück im Hotel – kurze Testfahrt mit dem Rad – Check-In – Mit dem Auto nochmal über die Radstrecke nach Wiesbaden – Expo – Wettkampfbesprechung – zurück zum Hotel – Beine hochlegen – Pizzeria – TV – Bett – … und trotz “leichter” Nervosität nochmal gut geschlafen! WOW!

Sonntag, 4:30 Uhr klingelte dann der Wecker und ehe ich mich versah stand ich auch schon am Strand des Raunheimer Waldsees, zusammen mit ca. 250 anderen Starten meiner Startgruppe im Alter von 18 – 29 Jahren! 7:35 Uhr; STARTSCHUSS…
Das Schwimmen gestaltete sich dann etwas schwierig, nicht nur aufgrund des kurzen Landgangs! Aufgrund der hohen Leistungsdichte, gab es ständig jemanden, der gerne seitlich über mich drüber geschwommen wäre oder sich an meinen Füßen festhalten wollte. Wäre doch aber auch komisch, wenn das im Triathlon mal nicht so wäre… 😉

Erschwerend kam hinzu, dass alle Frauen und Männer im Alter von 50+ 25 min bzw. 15 min vor uns starteten, was vor allem die zweite Hälfte der Schwimmstrecke zum Zick-Zack-Kurs werden ließ! Trotzdem stieg ich in einer akzeptablen Zeit als 22. meiner Gruppe aus dem Wasser, rannte die 200 m Sandberg hoch und weitere gefühlte 5 km durch die Wechselzone zu meinem Rad, weiterhin im lustigen Zick-Zack um Frauen und ältere Herren herum.

Und schon saß ich auch auf meinem Lieblings-Spielzeug! Hier lief es dann rund; ich fuhr sehr kontrolliert, sowohl was Intensität, als auch was Risiko in Kurven und Abfahrten anging (Wenn selbst der

Radgott Sebastian Kienle drei mal stürzt…), denn die Bedingungen waren mit Regen, Nebel und Wind nicht gerade optimal! Leider wurde ich auch hier, auf der, vor allem auf den ersten 50 km sehr schmalen und technischen Radstrecke, wieder oft durch Gruppen der vor uns gestarteten ausgebremst… aber diese Bedingungen hatten, bis auf die Profis, ja alle!

Bei km 65 etwa habe ich ein Duo mit Mario Schierok überholt, bin meinen Rhythmus weitergefahren und plötzlich war ich allein, keine Frauen mehr, keine M50+, kein niemand… Etwas später traf ich dann noch auf den Schweizer Gregor Otto, den späteren Gewinner der M50. Dieser sagte, ich wäre zweiter meiner Gruppe – na das war doch cool! 😉 Vor mir nur Julian Mutterer, der meine AK18
souverän gewann und gesamt 9. (!) wurde.
Wir kamen kurz nacheinander aus dem Wasser und er fuhr dann nur eine gute Minute schneller als ich … Schade, hätte man das vorher gewusst! 😉

Hätte, wenn und aber … ich hatte trotzdem richtig viel Spaß auf dieser verdammt schweren Radstrecke!!!

Nachdem ich dann auf den letzten 400 m vor der Wechselzone noch im Schneckentempo hinter einem französischen Profi mit Radproblemen hinterhereiern musste (Überholverbot!!!), konnte Ich recht fix meine Laufschuhe schnüren und meinen ersten Halbmarathon barfuß (!) angehen! (Das Risiko war groß, aber bis auf ein paar kleine Scheuerstellen ging alles gut! 😉 )

Nach lockeren ersten Metern wurde das Laufen dann sehr zäh und ich hatte in den ersten beiden Runden (á 5,2 km) der, doch recht anspruchsvollen Laufstrecke, mit einem sehr festen unteren Rücken zu kämpfen. Ansonsten ging es aber recht locker vorwärts. In der dritten und vierten Runde lief es wieder besser, allerdings fehlte mir dann der Mut noch etwas zu riskieren und das Tempo zu erhöhen. Im Nachhinein ärgere ich mich etwas darüber, denn die Abstände zu vorderen Platzierungen waren am Ende doch sehr gering! Aber so konnte ich den Zieleinlauf wenigstens noch lebend und bei vollem Bewusstsein wahrnehmen! 😉

Im Endeffekt war es trotzdem ein genialer Wettkampf, auf Hammer-Strecken, top organisiert, mit Super-Publikum und wahnsinniger Stimmung und ich bin wirklich froh es, bei meinem ersten und wohl best besetzten IRONMAN 70.3 in Europa, gleich auf das Podium meiner Altersklasse geschafft zu haben! Es war ein gutes, wenn auch nicht perfektes, Rennen für mich. In jeder Einzeldisziplin wäre sicher noch etwas mehr drin gewesen, aber so ist auch noch genug Luft nach oben! 😉
Sogar zur Qualifikation für die IRONMAN70.3-WM in Las Vegas hat es gereicht. Leider steht der damit verbundene, vor allem finanzielle Aufwand, in keinem Verhältnis; daher werde ich die Reise in die USA in diesem Jahr nicht mehr antreten! Aber mit 21 hat man ja auch noch Zukunft! 😉  Und somit steht das große Ziel für 2012 eigentlich schon fest: IRONMAN 70.3 WM!!! Qualifikationswettkampf(-wettkämpfe) habe ich mir auch schon rausgesucht, mehr dazu aber später!

Jetzt ist erstmal schnelle Erholung angesagt um am kommenden Sonntag beim Teamwettkampf der Regionalliga in Jena sowie am 4. September, beim letzten großen Highlight der Saison, dem Triathlon dé Gérardmer über die Olympische Distanz wieder fit am Start zu stehen! Zusammen mit Marcus Herbst und Andi Dreitz haben wir es dort neben der Einzel- auch auf die Teamwertung abgesehen…

ERGEBNISSE
Bericht von COMPRESSPORT
Bilder von COMPRESSPORT
Bericht Mitteldeutsche Zeitung
Bericht BLICK Erzgebirge 

 

One thought on “Vegas Baby! Nur noch nicht dieses Jahr…

  1. Sehr geiler Bericht….kann nur bestätigen: genau so wars!!!! ;o))) Das mit dem barfuß in die Schuhe hat bei mir nur leider gar nicht hingehauen…welch Blutbad!!! = NIIIEEE WIEDER!
    GRATS, Baby, sehr schön gemacht!!!!

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